
Einblicke in die Kaffee-Evolution: Junge vs. Alte Generation
In den letzten Jahren hat sich viel in der Kaffeewelt getan. Wie bei vielen Dingen macht die Evolution auch vor unserem Lieblingsgetränk Kaffee nicht Halt. Nicht nur die Kaffeevielfalt wächst ständig, sondern auch die Kaffeemaschinen Hersteller überraschen stets mit technischen Neuerungen. Aber auch unsere Einstellung zu diesem Getränk und seine Wertschöpfungskette haben sich verändert. Einen guten Einblick in die Kaffeeevolution gibt uns der Report „Kaffee in Zahlen 2016“ – eine Zusammenarbeit von Tchibo, brand eins Wissen und Statista.

Technische Evolution
Gerade die technische Evolution steht nicht still. In allen Bereichen unseres Lebens wird die Entwicklung vorangetrieben. Dies gilt natürlich auch für Kaffee-, Pad- und Kapselmaschinen, denn diese werde immer beliebter: Von 2011 bis 2014 hat sich der Besitz von Padmaschinen von 35% auf 40,8% gesteigert. Im gleichen Zeitraum ist die Anzahl von Kapselmaschinen von 13% auf 24,3% gestiegen.
Ebenfalls gewachsen ist die Anzahl der Espresso-Vollautomaten – von 13% auf 19,5%. Gerade diese Entwicklung ist für die Kaffeemaschinen Hersteller interessant.
Denn neue Mahlwerke und Brühverfahren für Kaffeevollautomaten führen zu einer immer schnelleren, leiseren und aromatischeren Zubereitung. Die neuen Haushaltsgeräte, nicht nur die Industrie Kaffeevollautomaten, haben immer mehr an technischen Raffinessen zu bieten. Diese holen nicht nur den Cafégeschmack in die heimischen vier Wände, sondern bieten auch immer mehr Platz zur Individualisierung des Lieblingsgetränkes. Viele Kaffeeliebhaber, die sich für eine vollautomatische Kaffeemaschine und gegen eine Filterkaffee Maschine entschieden haben, können Zuhause cremige Milchgetränke genießen. Das war zuvor nur in Cafés möglich.

Geschmackliche Evolution
Mit der technischen Evolution wird auch die geschmackliche Evolution vorangetrieben – und zwar in zwei Richtungen. Insgesamt wird die Geschmacks- und Getränkepalette immer größer und der individuelle Geschmack und Genuss rückt weiter in den Vordergrund. Der Trend geht hin zu Milchspezialitäten und gleichzeitig gibt es eine Rückbesinnung auf die traditionellen Zubereitungsmethoden, wie den Handaufguss.
Das zeigt sich auch im Report „Kaffee in Zahlen“. Während die 50 – 64-jährigen immer noch am liebsten aus der Kaffeemaschine ihren Filterkaffee genießen (77%), sind bei den jüngeren (18 – 34 Jahre) Milchspezialitäten wie Latte Macchiato und Milchkaffee (52,4%) fast genauso beliebt wie Filterkaffee (58,3%). Die Zubereitung von gekühlten Kaffeevarianten (15,6%) sowie auch Cold Brew (1,4%) sind bei der jüngeren Generation deutlich beliebter. Während nur 6,8% der 50 – 64-jährigen gekühlte Kaffeevariationen bevorzugt, nutzen nur etwa 0,4% dieser Gruppe das Cold Brew-Verfahren. Das durchschnittliche Alter von Personen, die gekühlte Kaffeevariationen mögen, liegt bei 38,5 Jahren. Liebhaber der Cold Brew-Zubereitung sind im Durchschnitt 38 Jahre alt. Diese Entwicklung entgeht natürlich auch den Kaffeemaschinen Herstellern nicht.

Evolution des Qualitätsbewusstseins
Doch auch die Bedeutung des Kaffees hat sich gewandelt. Kaffee ist nicht mehr ausschließlich das Synonym für Wachmacher, sondern hat sich zum Luxusgut entwickelt. Das gleiche gilt für die Industrie Kaffeevollautomaten verschiedener Kaffeemaschinen Hersteller. Die Bereitschaft, für qualitativ höhere Kaffeeprodukte und -geräte mehr Geld in die Hand zu nehmen, wächst.
Mit dem Qualitätsgedanken einher geht das gesteigerte Interesse an der Verarbeitung des Kaffees. Die Trommelröstung ist bei Kaffeeinteressierten die bevorzugte Veredelungsmethode. Diese Evolution des Qualitätsbewusstseins spiegelt sich auch in den zahlreichen kleinen Spezialitätenröstereien wieder, die derzeit in vielen Großstädten die Hinterhöfe erobern.

Evolution des Nachhaltigkeitsgedanken
Neben dem Qualitätsbewusstsein hat sich auch der Nachhaltigkeitsgedanke immer weiter ins Bewusstsein der Kaffeetrinker geschoben. Neben Preis und Qualität spielt auch die Herkunft und mögliche Zertifizierungen eine Rolle. Kunden möchte mehr über ihren Kaffee, der dank der Kaffeemaschine zum wohlschmeckenden Filterkaffee wird, erfahren; wo kommt er her, wer baut ihn an und wie leben die Kaffeebauern?
So beeinflussen Informationen rund um den nachhaltigen Anbau zunehmend die Kaufentscheidungen – das gaben 38,1% der 18-34-jährigen, 30,7% der 35-49-jährigen und 34,3% der 50-64-jährigen an. Ebenfalls achten immer mehr Menschen darauf, Kaffee ebenfalls nachhaltig zu konsumieren, z.B. durch die Verwendung von abbaubaren Kaffeebechern – das gaben 32,2% der 18-34-jährigen, 27,4% der 35-49-jährigen und 31,6% der 50-64-jährigen an. Bei der Frage nach Änderungswünschen bezüglich Kaffee, gaben 18,4% der Befragten an, dass sie gerne die Produktions- und Umweltbedingungen ändern möchten. Lediglich die Änderungswünsche hinsichtlich des Geschmacks (23,9%) und von Preis & Qualität (22,4%) sind größer.

Third Wave
Ein Effekt dieser Kaffeeevolution ist die „third wave of coffee“. Die dritte Kaffeewelle steht für qualitativ hochwertigen Kaffee, der als Genussmittel angesehen wird. Ihr Anliegen ist es, alle Komponente der Wertschöpfungskette hochwertig und nachhaltig zu prägen und somit die Produkt- und Geschmacksqualität zu erhöhen. Die Röstung ist für sie ein Handwerksberuf und nicht nur ein unwichtiger Arbeitsschritt.
Doch auch die Arbeits- und Lebensbedingungen der Kaffeebauern vor Ort liegen dieser Bewegung am Herzen. So werden so viele Zwischenhändler wie möglich eliminiert, damit ein möglichst großer Erlös direkt bei den Kaffeebauern landet.
Zusätzlich werden die ursprünglichen und alternativen Brühmethoden im Gegensatz zum Industrie Kaffeevollautomaten bevorzugt. Der Fokus liegt auf einer aromatischen Kaffeezubereitung, die weder etwas mit Schnelligkeit noch Simplizität zu tun hat. Hier stellt keine Kaffeemaschine den Filterkaffee her, sondern dieser wird per Hand aufgegossen. Das Qualitätsbewusstsein und das Interesse der Konsumenten sollen geweckt werden. Sie sollen selbst entscheiden, welcher Kaffee gut ist und nicht blind den bunten Kaffeeverpackungen vertrauen.